Diese
Szene wurde - wie der Film - weltberühmt, und wenn Max von Sydow im Nebel
langsam verschwindet, läuft es einem kalt den Rücken herunter. Der
gesamte Film tut übrigens genau das gleiche. "Der Exorzist" stellt
an Atmosphäre so ziemlich jeden Film in den Schatten, den ich bis jetzt
im Kino gesehen habe. Auch wenn er schon einige Jahre auf dem Buckel hatte,
als er 2001 wieder in die Kinos kam. Manche Außenaufnahmen waren so körnig
wie ein Bild aus dem Impressionismus. Aber das tut ja hier nichts zur Sache.
Wichtig ist ja immer noch die Geschichte: Der gebeutelte Priester tritt mit
dem Teufel, der im Körper eines 12-jährigen Mädchens haust, gegenüber
und beginnt, ihn Lateinisch anzureden: "Quod nomen tibi est?"
Cool: Alle im Kinosaal haben bei diesem Satz verständnislos umhergeblickt.
Keiner hat den Satz verstanden. Aber einer saß drin und begann zu grinsen...
Der Film zeigt uns eine Variation, was den Benutzerkreis von Latein angeht.
Bis jetzt sprachen nur Wissenschaftler, Durchgeknallte und sprechende Papageien
Latein. Jetzt beginnt auch noch eine höllische Konversation in dieser Sprache.
Das erweitert den Kreis der potentiellen Gesprächspartner erheblich, vor
allem wenn man bedenkt, wie viele Menschen bei genauerer Betrachtung in die
Hölle kommen müssten. Wir sehen uns also wieder. Nur leider gestaltet
das den Benutzerkreis der aktiv sprechenden Lateiner nicht unbedingt positiv.
Wir haben also jetzt verrückte Wissenschafler, Kannibalen, Papageien und
den Teufel in unseren erlauchten Reihen. Prima
Der einzige, der in der
ganzen Sache als strahlender Pol da steht, ist wohl der Papst.
Uncool: Ich hoffe, ich lobe jetzt an der richtigen Stelle. Für den Fall, dass es nicht "Quod nomen tibi est?" ("Wie heißt du?"), sondern "Quid nomen tibi est?" ("Was hast du Name?" - hmm, seltsam...) hieß, ist der Satz grammatikalisch falsch. Aber wie heißt es immer: "In dubio pro reo". Ich könnte mir ja die DVD kaufen, aber ich bin ja armer Student. Eine milde Gabe bitte